ZITATE ZUM THEMA ÜBERSETZEN / DOLMETSCHEN
Johann Wolfgang von Goethe
„Und so ist jeder Übersetzer anzusehen, Dass er sich als Vermittler dieses allgemein-geistigen Handels bemüht und den Wechseltausch zu befördern sich zum Geschäft macht. Denn was man auch von der Unzulänglichkeit des Übersetzens sagen mag, so ist und bleibt es doch eines der wichtigsten und würdigsten Geschäfte in dem allgemeinen Weltverkehr.“
Georg Christoph Lichtenberg
„Ist es nicht sonderbar, daß eine wörtliche Übersetzung fast immer eine schlechte ist? Und doch läßt sich alles gut übersetzen. Man sieht hieraus, wie viel es sagen will, eine Sprache ganz verstehen; es heißt, das Volk ganz kennen, das sie spricht.“
Martin Luther
„Ich habe mich des beflissen im Dolmetschen, dass ich rein und klar Deutsch geben möchte. Und ist uns sehr oft begegnet, daß wir vierzehn Tage, drei, vier Wochen haben ein einziges Wort gesucht und gefragt, haben’s dennoch zuweilen nicht gefunden.“
ST. HIERONYMUS – SCHUTZHEILIGER DER ÜBERSETZER
Eine prominente Figur in der Übersetzungsgeschichte ist Hieronymus (ca. 331–420 n. Chr.), der später heiliggesprochen wurde und jetzt auch als Schutzheiliger der Übersetzer gilt. Hieronymus wurde von Papst Damaskus I. beauftragt, ausgehend von anerkannten griechischen Texten eine Übersetzung der Bibel ins Lateinische anzufertigen. Später übersetzte er das Alte Testament nochmals neu aus dem Hebräischen. Die von ihm erstellte lateinische Bibel, die Vulgata, war lange Zeit der maßgebliche Text für die römisch-katholische Kirche.
Seine wohlhabenden christlichen Eltern schickten Hieronymus in jungen Jahren nach Rom zu dem berühmten Grammatiker Aelius Donatus, damit er Grammatik, Rhetorik und Philosophie studierte. Nach Aufenthalten in Trier und Aquileja reiste Hieronymus um 373 auf dem Landweg in den Osten des Imperiums, lebte als Eremit in Syrien. Er lernte dann in Antiochia am Orontes Griechisch und Hebräisch, womit Hieronymus unter den Gelehrten seiner Zeit eine Ausnahme darstellt. Um 379 wurde er in Antiochia zum Priester geweiht. Anschließend studierte er in Konstantinopel unter dem Kirchenlehrer Gregor von Nazianz. Von 382 bis 384 war er Sekretär des Papstes Damasus I.
Hieronymus galt als ein eifriger Arbeiter und literarisch sehr gebildeter Mann, der auch heidnische Werke las und benutzte. Er galt aber auch als ein sehr temperamentvoller Mann, der seine Theologie und Auslegung äußerst ernst nahm. Einen Meinungsunterschied interpretierte er mitunter als persönliche Beleidigung und reagierte darauf oft mit Polemik. Er pflegte zu sagen: Parce mihi, Domine, quia Dalmata sum (Sei mir gnädig, Herr, weil ich Dalmatiner bin).
Der Überlieferung zufolge soll Hieronymus einem Löwen einen Dorn aus der Pranke gezogen haben. Dieser wurde darauf zahm und ein treu ergebener Gefährte. Zu den Attributen des hl. Hieronymus gehört daher neben der Bibel und dem scharlachroten Kardinalshut oft auch der Löwe. (Quelle: Hieronymus in Wikipedia).